Granulosazelltumor & Ovarhämatom bei Stuten

Ganz allgemein werden Stuten im Alter zw. 2 - 4 Jahren geschlechtsreif. Der Beginn der Zuchtnutzung variiert stark, mit zunehmendem Alter (ab ca. 12 Jahre) nimmt die Fortpflanzungsbereitschaft bereits ab. 
Die Stute ist saisonal polyöstrisch, die Zykluslänge beträgt ca. 21-22 Tage. Die äußeren Rosszeichen dauern ca. 4-10 Tage an, obwohl diese Dauer auch saisonabhängig ist. Zu Beginn der Zuchtsaison ist sie länger und schwächer, während der Saison dafür kürzer und ausgeprägter. Dies hängt unter anderem mit der Schnelligkeit der Follikelreifung bis zum Eisprung zusammen. Im Herbst und Winter können die Rossen auch anovulatorisch ablaufen. („Ohne Eisprung“)

Die Eierstöcke sind die weiblichen Keimdrüsen und somit für die Bildung der Eizellen verantwortlich.
Die Eierstöcke von Pferden machen während ihrer Entwicklung einen Abstieg durch, die Eierstöcke liegen im dorsalen Drittel der Bauchhöhle, vor dem Beckeneingang, In Höhe des 5. Lendenwirbels.
Der Eierstock ist ein ovales bis kugeliges Organ von derber Konsistenz. An seinem dorsolateral gerichteten Gekröserand, heftet sich das Eierstockgekröse, das Mesovarium, an. Hier erreichen Nerven & Gefäße den Eierstock & treten durch seinen Nabel in das Organ ein. 

Die wichtigsten pathologischen Veränderungen des Eierstocks, können durch ein Ovarhämatom oder Ovarneoplasien hervorgerufen werden.

Das Ovarhämatom entsteht durch eine primäre Hämorrhagie in Form einer postovulatorischen Blutung in den ursprünglichen, ovulierenden Follikel. 
Diese plötzliche Blutung wird entweder durch eine autologe Tamponade gestillt oder es kommt zu einer Ruptur, die zum Tod der Stute führt, was gelegentlich auftritt. Nach Stillstand der Blutung, resorbiert sich das Hämatom innerhalb von 6–10 Wochen, hinterlässt aber häufig bindegewebige Verhärtungen im Ovarparenchym. 

Bei Ovarneoplasien des Eierstocks kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen durch spontane, intraabdominale Blutungen mit Ausbildung eines Hämoperitoneums kommen.
Diese tumurösen Veränderungen des Ovars entstehen meist schleichend, können sich jedoch innerhalb von einigen Monaten bis zur finalen Größe entwickeln.
Die Differenzierung erfolgt nach dem vorherrschenden Zell- und Gewebetyp. Die häufigste Form der Ovarneoplasie ist der Theka-Granulosazelltumor, bei dem Inhibin produziert wird. Inhibin blockiert das Hormon (FSH), was die extreme Atrophie des kontralateralen Eierstocks erklärt. Stuten jeden Alters, selbst Fohlen und Jährlinge können bereits an dem Tumor erkranken. Es gibt sowohl unspezifische als auch spezifische Symptome, über die sich ein solcher Tumor bemerkbar macht, Wichtig ist eine frühzeitige Behandlung.


Im Falle eines Granulosazelltumors liegen häufig erhöhte Östradiol- (>30pg/ml), Testosteronwerte (>0,04ng/ml) sowie das erhöhte Anti-Müller-Hormon (>7ng/ml) im Blut vor. 
Ovarhämatome sind aufgrund einer Dehnung des viszeralen Peritoneums während der Entwicklungsphase häufig schmerzhaft. Diese schmerzhaften Zustände bleiben oft unbemerkt oder werden nicht richtig interpretiert.

Das Ovarhämatom ist in der Regel durch Abtasten und Ultraschall erkennbar. Das Ultraschallbild zeigt eine netzartige Struktur anstelle des normalerweise erwarteten Gelbkörpers. 
Ovarneoplasien verursachen normalerweise keine Schmerzen, es sei denn, es gibt Wechselwirkungen mit anderen Bauchorganen. Stuten mit Granulosazelltumoren zeigen oft hengstähnliches Verhalten, vor allem bei der Probe an einer rossigen Stute bzw. diese sich entfernt. Meist lässt sich eine
Struktur in Form von „Honigwaben" erkennen. Es können jedoch auch echohomogene Strukturen vorliegen. In den meisten Fällen liegt eine kontralaterale Ovaratrophie vor, weil der krankhafte Eierstock die meiste Arbeit übernommen hat. Übergeordnete endokrine Störungen können nicht immer sicher ausgeschlossen werden. Eine Biopsie des Endometriums sollte dem Therapieversuch zur Sicherstellung der Diagnose vorangehen.

 Hämatome sollten zunächst beobachtet werden, da sie sich oft innerhalb von Wochen spontan zurückbilden. Bei Ovarialneoplasien ist die Entfernung des Eierstocks die bevorzugte Behandlungsmethode. Diese Operation wird in der Regel im Stehen durchgeführt, mit einem Schnitt an der Flanke. Nach der Entfernung eines einseitigen Ovarialtumors benötigt der stark zurückgebildete gegenüberliegende Eierstock in der Regel einige Zeit (bis zu 1,5 Jahre), um einen regelmäßigen Sexualzyklus wiederherzustellen.

Die Lasertherapie mit dem Diodenlaser bei orthopädischen Patienten

Die Lasertherapie ist eine medizinische Behandlungsmethode, bei der gebündeltes Licht verwendet wird, um verschiedene gesundheitliche Probleme zu behandeln. Der Laser erzeugt einen intensiven Lichtstrahl, der auf das betroffene Gewebe gerichtet wird. Dieses Licht kann zur Stimulation von Gewebe dienen, um die Heilung zu fördern.Die Lasertherapie wird in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt, darunter Dermatologie, Augenheilkunde, Zahnmedizin und Orthopädie.

Das Wirkprinzip des Lasers basiert auf der biologischen Wirkung von Licht. Zellen erhalten deutlich mehr Energie, als für den normalen Stoffwechsel erforderlich ist. Dies versetzt sie in einen höheren Energiezustand. Der Zellstoffwechsel erhöht sich und das Immunsystem wird aktiviert. Dies führt zu einer schnelleren Regenerationsfähigkeit, einer schnelleren Wundheilung, einer Schmerzlinderung und einer Entzündungshemmung.
Der Erfolg der Behandlung hängt von der Wellenlänge des verwendeten Lichts ab. Zusätzlich zur Erwärmung soll die dem Gewebe zugeführte Energie auch zu einer energetischen Stimulation des Gewebes führen. Dies führt zu einer erhöhten Mikrozirkulation im bestrahlten Bereich. Durch biochemische Stoffwechselvorgänge wird die Produktion zellulärer Abwehrstoffe angeregt.

Indikation
• Steigerung ATP-Synthese
• Durchblutungsfördernd
• Entzündungshemmend
• Wundheilungsfördernd
• Anregung des Stoffwechsels

Durch das Bestrahlungshandstück werden die Laserstrahlen gestreut und treffen breitflächig auf das zu behandelnde Areal auf. Das Laserlicht gibt Energie und Wärme an das Gewebe weiter und entfaltet dadurch eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung.

Die lokale Durchblutung wird gefördert, das Immunsystem stimuliert, die Zellaktivität gesteigert und somit die Heilung beschleunigt. Der Diodenlaser arbeitet während der Bestrahlung mit bis zu 5 Watt Leistung. Diodenhartlaser haben deutlich kürzere Belichtungszeiten als sogenannte Weichlaser. Vorteilhaft sind auch längere Abstände zwischen notwendigen Wiederholungsbehandlungen Die Häufigkeit der Laserbehandlungen hängt von der Erkrankung ab. Die Behandlungspläne werden individuell auf jedes Tier und seine Krankheit zugeschnitten. Typischerweise wird ein Behandlungsintervall von 3 Tagen gewählt und mehrmals wiederholt. Einige Krankheiten erfordern nur eine Behandlung, während andere längere Behandlungszeiten und mehrere therapeutische Einsätze erfordern.

Der vordere Kreuzbandriss ist der häufigste Bänderriss bei Hunden.🐶


Interessant beim Hundeknie ist die Kniegelenksmechanik, durch die physiologische Beugehaltung unterscheidet die sich stark von der des Menschen. Das vordere Kreuzband muss ständig die Kraft des Vorschubs der Tibia kompensieren, der durch die Spannung der Quadrizepssehne verursacht wird.🦴

Eine genaue Ursache für den KBR gibt es leider nicht, meistens gehen dem akuten KBR vorherige spontane Lahmheiten voraus, die das ganze am Ende begünstigen. ⚡️🦴

Da das vordere KB über ausgedehnte Ansatzpunkte an der Tibia verfügt und die gedrillten Fasern des Bandes unterschiedlichen Spannungen ausgesetzt sind, geht man davon aus, dass bei früheren Lahmheitsschüben einzelne Fasern gerissen sind, so dass bereits leichte Traumata bzw. Überlastungen ausreichen, um den KBR endgültig auszulösen.🤕❗️⚠️

Durch die Überbelastung des KBR wird das andere “gesunde” Bein allerdings auch überlastet & nicht selten sehen wir später eine weitere Ruptur an diesem "gesunden" Bein. 🫥

Nach dem Riss kommt es zur Reizung der Gelenkkapsel & zur vermehrten Knorpelabnutzung, Evtl. auch Meniskusverletzungen.
Symptome sind: eine vermehrte Gelenksfüllung, Probleme beim Sitz o. Platz machen, plötzlich auftretende Kniegelenkslahmheiten (fußen auf den Zehenspitzen auf) o. der Hund ist stark dolent im Bereich des Knies. ⚡️

Um sicher zu gehen, gibt es den Schubladentests o. den Tibiakompressionstests, die vom Tierarzt durchgeführt werden & mit einem Röntgenbild bestätigt werden. Beide Tests sind beim Vorliegen eines KBR für den Hund sehr schmerzhaft & bei stark bemuskelten Hunden meistens durch die angespannte Muskulatur nicht möglich. 💪🏼

Ein KBR wird meistens operativ behandelt. Ausnahmen sind ältere o. kleine Hunde, die trotz KBR kaum Beschwerden zeigen. Es gibt verschiedene chirurgische Optionen, wie zB.: einfache Kapselraffung, TPLO o. TTA. 💉

Postoperativ kann ich die Physiotherapie bei einem KBR empfehlen, denn diese entscheidet über die Prognose. Wichtig auch, auf Ursachenforschung zu gehen, wieso der Hund kompensiert und dadurch das Knie übermäßigen Belastungen aussetzt. 🏋🏼‍♀️🤸🏻‍♀️

Cervical Stenotic Myelopathy (CSM) 🐴


Eine häufige Ursache für spinale Ataxie bei jungen Pferden; bei dieser Entwicklungsstörung kommt es zu einer Verformung der Halswirbelsäule die zu einer Verengung des Wirbelkanals & einer Kompression des Rückenmarks führt. Die Ursache ist multifaktoriell, wobei genetische Veranlagung & übermäßige Nahrungsverfügbarkeit die wichtigste Rolle bei der Entstehung dieser Krankheit spielt. 🌾

Die klinischen Symptome werden durch eine lokale Kompression zwischen dem 1 & 7 Halswirbel verursacht. Die Kompression kann an einzelnen oder an verschiedenen Wirbelstellen auftreten. Pferde mit CSM weisen Defizite der oberen Motoneuronen auf die durch symmetrische Schwäche, Ataxie, Spasmen & Verlust der Propriozeption gekennzeichnet sind. Im Ruhezustand stehen diese Pferde meisten sehr breit umso für mehr Stabilität zu sorgen, ebenso zeigen sie häufiges Stolpern & Schleifen der Zehen. 🐎

Oft sind die Hinterbeine stärker betroffen als die Vorderbeine, das liegt daran, dass die Nervenbahnen in den Hinterbeinen oberflächlicher liegen & daher anfälliger für äußere Kompression sind. Aber bei einer Kompression der peripheren Nerven können auch die Vorderbeine betroffen sein. 🩺

Wichtig bei dem Anamnesegespräch ist die Vorgeschichte, oft schildern die Besitzer mir einen traumatischen Vorfall mit dem Beginn der klinischen Symptome. Die allgemeine Untersuchung, aber besonders die Neurologischen Testungen sind hier besonders wichtig! Röntgenaufnahmen der Halswirbel kann das ganze bestätigen, oft wird hier mit Kontrastmittel gearbeitet! 🏥

Es gibt natürlich auch Differentialdiagnosen die man beachten sollte, bei denen ähnliche Symptome auftreten, zB.:
- Equine-Herpesvirus-Myelitis 
- Okzipitoatlantoaxiale Malformation (OAAM) 
- Rückenmark-Trauma, Wirbelkörperfraktur o. vertebrale Abszesse 
- Equine Protozoen-Myeloenzephalitis (EPM o. EDM)

Eine völlige Heilung ist leider nicht möglich, ebenso kann es sehr gefährlich werden, mit ataktischen Pferden zu arbeiten, sprecht das bitte immer mit eurem Therapeut ab! 🚨👥